Der Abschluss des 102. Deutsche Röntgenkongresses fand am 5. und 6. November 2021 im Geburtshaus von Wilhelm Conrad Röntgen in Remscheid-Lennep als Hybridveranstaltung statt. Dabei gehörten zum Programm nicht nur erkenntnisreiche und spannende Webinare, sondern auch die Ehrung von Radiologinnen und Radiologen, die sich um das Fach Radiologie besonders verdient gemacht haben.
Prof. Dr. Ahmed Othman © DRGAm 6. November 2021 wurden auf dem 102. Deutschen Röntgenkongress gleich drei Preise verliehen. So erhielt Univ.-Prof. Dr. Ahmed Othman von der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis. Ausgezeichnet wurde Professor Othman für seine Arbeit „Diagnostic Confidence and Feasibility of a Deep Learning Accelerated HASTE Sequence of the Abdomen in a Single Breath-Hold”. In seiner Arbeit zeigt Professor Othman, wie mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Deep-Learning-Methoden die Messzeit der Magnetresonanztomografie (MRT) und damit die Untersuchungszeit von Patientinnen und Patienten um mehr als 90 Prozent verkürzt werden kann. Die Erkenntnisse aus Professor Othmans Arbeit können helfen, das Potenzial und die Ausschöpfung knapper MRT-Ressourcen zu optimieren und somit den Zugang auch schwerkranker Patientinnen und Patienten zur MRT-Diagnostik zu verbessern, denn ein zentraler Nachteil der MRT ist bislang die lange Untersuchungsdauer, die beispielsweise bei der Körperstammbildgebung meist zwischen 20 und 60 Minuten liegt.
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Prof. Dr. Lale Umutlu © DRGGeehrt wurde auch die Radiologin Prof. Dr. Lale Umutlu, Stellvertretende Leiterin des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am Universitätsklinikum Essen. Sie wurde mit dem Marie-Curie-Ring geehrt und damit Professorin Umutlus wissenschaftliche Leistungen, mit denen sie sich in den letzten 15 Jahren besonders für die Radiologie und eine enge Zusammenarbeit zwischen Radiologie und Nuklearmedizin eingesetzt hat. Professorin Umutlus Arbeit zielt besonders darauf ab, die Diagnostik vor allem onkologischer Erkrankungen zu verbessern. Methodenbasiert entwickelte sich dabei der Fokus ihrer wissenschaftlichen Arbeit von der Hochfeld-MRT hin zur Hybridbildgebung sowie zu Methoden der künstlichen Intelligenz. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschungsarbeit liegt in der Implementierung von Anwendungen der künstlichen Intelligenz in der Radiologie.
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Dr. Daniel Pinto dos Santos © DRGDen Walter-Friedrich-Preis erhielt Dr. Daniel Pinto dos Santos, Oberarzt und Sektionsleiter Computertomografie am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Köln. Prämiert wurde seine wissenschaftliche Arbeit „Chancen und Herausforderungen moderner IT Systeme in der Radiologie - Der Befundungsprozess im Wandel“. Darin befasst sich Daniel Pinto dos Santos mit der strukturierten radiologischen Befundung und zeigt, dass diese nicht nur eine bessere Kommunikation zwischen Radiologinnen und Radiologen sowie ärztlichen Zuweiserinnen und Zuweisern ermöglicht. Strukturierte radiologische Befundberichte helfen auch, Routinedaten von Patientinnen und Patienten für weitergehende Analysen, Forschung und Entwicklung im Gesundheitsbereich nutzbar zu machen.
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Univ-Prof. Dr. Bernd Hamm © Charité UniversitätsmedizinFür das große Engagement beim Aufbau des radiologischen ForschungsnetzwerkesUniv-Prof. Dr. Dr. Thomas Vogl ©DRG RACOON Radiological Cooperative Network hat die Deutsche Röntgengesellschaft am 5. November 2021, einem der Abschlusstage des 102. Deutschen Röntgenkongresses, das koordinierende Team von RACOON mit der Hermann-Rieder-Medaille geehrt. Die Ausgezeichneten sind Univ.-Prof. Dr. Bernd Hamm, Direktor der Klinik für Radiologie an der Charité Berlin, Univ.-Prof. Dr. Thomas J. Vogl, Leiter des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt, PD Dr. Tobias Penzkofer von der Klinik für Radiologie an der Charité Berlin sowie Dr. Andreas Bucher vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt.
Das radiologische Forschungsnetzwerk RACOON ist eine der bisher größten Vernetzungsinitiativen aller Universitätsklinika in Deutschland. PD Dr. Tobias Penzkofer © CharitéZu den Forschungs- und Entwicklungspartnern des Netzwerks zählen das Deutsche Dr. Andreas Bucher © DRGKrebsforschungszentrum (DKFZ), die Technische Universität Darmstadt, das Fraunhofer-Institut MEVIS in Bremen, die Mint Medical GmbH und die Firma ImFusion. Mit RACOON ist es gelungen, eine umfangreiche radiologische Datengrundlage zur Erforschung von COVID-19 und weiteren repräsentativen und vergleichbaren Lungenerkrankungen aufzubauen. Diese werden unter anderem durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz analysiert und so Erkenntnisse über die Erkrankung gewonnen und verfügbar gemacht.
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Vor allem bei "Fit für den Facharzt"-Kursen präsentierte das Forum Junge Radiologie auch bei diesem Röntgenkongress wieder ausgewählte Case Reports. In der anschließenden Kurzumfrage konnten die Teilnehmenden die besten Vorträge küren. Aus allen Vorträgen wurde am Ende des Kongresses ein Gewinner ausgewählt. Dieser ist in diesem Jahr Dr. Laszlo Kasprowski, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. Prämiert wurde sein Vortrag "Granulomatöse Prostatitis als Erklärung für einen PI-RADS-5-Befund mit negativer Histologie".
Prämiert wurde auch Dr. Nora Lubina, Fachärztin für Radiologie am Universitätsklinikum Augsburg. Sie ist die Gesamtgewinnerin des Röko-Quiz des Forums Junge Radiologie. Dr. Lubina hat an allen Quizzen teilgenommen und in der Hälfte der Quizze bereits die volle Punktzahl erreicht. Teilgenommen haben insgesamt 2130 Personen. Das Röko-Quiz hat das Forum Junge Radiologie entwickelt, es enthält Fragen speziell für Studierende sowie Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung auch allen radiologischen Fachrichtungen. Auf dem diesjährigen Röntgenkongress gab es jede Woche einen neuen Fall auf der Lernplattform conrad der DRG zu lösen.